Wir versuchen miteinander ein gleichberechtigtes, solidarisches Zusammenleben und -arbeiten. Unser Leben und Arbeiten ist auf die Region bezogen und an ökologischen Kriterien ausgerichtet, wir engagieren uns für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Wir wollen eine Gemeinschaft sein, in der sich jede/r angenommen weiß, unabhängig von Alter, Beruf, Einkommen, Behinderung, Nationalität, Geschlecht, gesellschaftlicher Stellung, Lebensform und all den Dingen, die oft ein gutes Miteinander verhindern. Gleichzeitig wollen wir aneinander und voneinander lernen und uns gegenseitig auch Korrektiv sein.
Als Gemeinschaft der Verschiedenen wollen wir ein offenes und einladendes Haus sein, Arbeit, Geld und Zeit teilen und das Leben miteinander genießen. Wir bemühen uns darum, verschiedene Arbeit gleich wertzuschätzen und ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeit und Ruhe zu leben. Dabei lernen wir von der biblischen Schabbat-Tradition.
Wir versuchen, Politik, Spiritualität und Alltag nicht als getrennte Bereiche zu sehen, sondern sie aufeinander zu beziehen. Unsere Spiritualität findet einen Ausdruck in den täglichen Andachten der Lebensgemeinschaft, in denen wir biblische Texte und unseren Alltag miteinander ins Gespräch bringen. Wir suchen lebensnahe Formen von Spiritualität.
Es ist uns wichtig, unsere Erfahrungen mit anderen zu teilen und in alldem einfach zu leben. Wir wollen unser Konsumverhalten kritisch hinterfragen und Leistung anders definieren. Wir wollen nach unseren Kräften und Möglichkeiten für eine bestimmte Zeit Herberge für Menschen in Not sein.
Es ist uns wichtig, eine Befreiungstheologie für unseren Kontext durchzubuchstabieren, d.h. die Perspektive von Unterdrückten in den Blick zu nehmen, die Option für die Armen ernst zu nehmen und umzusetzen.
Als rechtliche Struktur für unser Vorhaben haben wir uns für eine Vereinsstruktur entschieden. In § 2 unserer Satzung haben wir die Ziele und Aufgaben
unseres Vereins formuliert:
„1. Der Verein setzt sich ein für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung auf der Grundlage biblischer Orientierung. Er macht sich die Förderung christlichen Lebens im Bereich der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg sowie der Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg zur Aufgabe.
Der Verein erreicht seine Ziele insbesondere durch:
Der Weg
LechLecha – das Wort, das darin steckt, ist halach: gehen, ziehen, wandeln, leben. Wir verstehen uns selber als Gemeinschaft auf dem Weg. Im Zentrum unserer Kommunität steht das Bemühen darum, dass uns verantwortliches Leben in der Nachfolge Jesu gelingt. Wir sind davon überzeugt, dass der alltägliche Lebenswandel etwas zu tun hat mit politisch und weltwirtschaftlich zu verantwortendem Tun. Im Alltag bemühen wir uns darum, Spiritualität, Bibel und politische Praxis zusammenzubringen.
LechLecha - der Name ist Programm. Das Projekt Kommunität bedeutet für uns einen Aufbruch. Einen Aufbruch, der sich nicht orientiert an Herkunft oder Besitz oder Mammon. Wir wollen Alltag und politisch verantwortetes Handeln zusammenbringen. Für das, was wir politisch vertreten, wollen wir auch im Kleinen einstehen.
Wir laden Menschen ein, mitzuziehen. Wir laden Menschen ein, aus verkrusteten Strukturen, aus unguten Verstrickungen aufzubrechen und sich auf Neues einzulassen, sich mithineinzustellen in die Befreiungsgeschichte, die Gott mit ihrem Volk Israel begonnen hat. Wir verstehen uns in unserm Aufbruch in der Tradition des jüdischen Volkes – in dem Wissen, dass wir Hinzugekommene sind.
Kommunität im Barnim - Unser anderer Name ist ebenso Programm. Wir wollen damit unsere regionale Verortung deutlich machen. Wir wollen Wurzeln schlagen hier in der Region und mit den Menschen hier zusammenleben. Wir wollen unsere Arbeit auch daran orientieren, was hier in der Region gebraucht wird.